Leitfaden: Wie pflege ich meinen Hamster richtig?


Hamster

Ein Hamsterbesitzer zu werden ist nicht so typisch wie ein Hunde- oder Katzenbesitzer. Vielleicht fragst du dich jetzt, ob es überhaupt eine gute Idee ist, einen Hamster zu besitzen. Es sind einzigartige Tiere mit bestimmten Bedürfnissen.

Und es ist am besten vorher festzustellen, ob du diese Bedürfnisse für deinen Hamster erfüllen kannst. Eh du dir eine „kleine Fellnase“ zulegst. Folglich ist es auch besonders wichtig, ihm eine artgerechte Haltung zu ermöglichen.

Hamster erfordern viel Sorgfalt und ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit von ihrem Besitzer. Somit gibt es kleine Unterschiede zwischen den Hamsterarten. Wie bei einem Zwerghamster, Campbell Zwerghamster und den Mittelhamstern. Das sind die Goldhamster und Teddyhamster.

Sobald du einen Hamster artgerecht halten möchtest, dann ist es nicht unbedingt eine leichte Aufgabe, ihn glücklich zu machen. Dies kann es für einige schwierig machen, die notwendigen Verantwortlichkeiten eines Hamsters zu erfüllen.

Berücksichtige diese gemeinsamen Merkmale bei Hamstern, bevor du dich entscheidest, einen in dein Leben zu bringen.

Hamster sind Einzelgänger

Wie pflege ich meinen Hamster richtig? Hamster kommen alleine gut zurecht. Goldhamster und Teddyhamster sind Einzelgänger. Campbell Zwerghamster können als Paar oder Gruppe gehalten werden. Bei dieser Haltung gibt es verschiedene Meinungen dazu. Solltest du dich für eine Paarhaltung von Campbell Zwerghamster entscheiden. Dann hole dir vorab Rat von einem Züchter. Denn er kennt sich mit diesen Hamstern genau aus.

Es ist absolut notwendig, Gold- und Teddyhamster einzeln zu halten. Du musst also sicherstellen, dass sie folgendes haben:

  • Ausreichend Platz, plus Freigehege bei dir Zuhause
  • Die Mittel um einen Hamster richtig zu pflegen
  • Die Zeit zu verbringen und sich mit dem Hamster vertraut zu machen. Denn jeder Hamster hat einen individuellen Charakter.

Hamster haben ein hohes Energieniveau

Erwarte nicht, dass dein Hamster sich damit zufriedengibt, den ganzen Tag in seinem Haus zu sitzen. Er braucht genug Platz zum Rennen und zum Verstecken. In der freien Natur müssen Hamster viel laufen. Denn nur so können sie überleben. Denn ständig sind sie auf Nahrungssuche. Und folglich müssen sie sich vor Feinden verstecken. Sie haben von Natur aus einen Bewegungsdrang.

Falls du keinen ausreichenden Platz für ein Gehege hast, dann überlege es dir lieber noch einmal. Ob du dir einen Hamster anschaffen möchtest. Denn sollte ein Hamster nicht artgerecht gehalten werden? Leider gibt es zahlreiche, unrichtige Haltungsempfehlungen im Internet. Und auch in einigen Zoofachgeschäften bekommst du nicht gerade eine artgerechte Haltung von Hamstern erklärt. Kurzum, auch das Zubehör und das meiste Futter entspricht nicht solch einer Haltung. Von den Käfigen ganz abgesehen.

Aber wie pflege ich meinen Hamster richtig?

Artgerechte Haltung der Hamster

Du kannst deinen kleinen Freund nicht in einen Käfig stecken, der vielleicht nur 80 × 60 cm groß ist. Bei einer artgerechten Haltung von einem Hamster, kannst du ganz getrost auf einen Käfig aus dem normalen Fachhandel verzichten.

Denn ist der Hamster erst einmal in solch einem Käfig, dann wirst du schnell merken, dass er in den Ecken gräbt und am Käfig nagt. Oder schnell hin und her läuft. Das ist ein Zeichen, dass er sich unwohl fühlt. Kurzum, er möchte nur noch raus aus dem Käfig. Weil er viel zu klein und unnatürlich ist. Deshalb ist ein Hamsterkäfig nicht artgerecht!

Hamster im Käfig

Aber wie ist dann eine Hamsterhaltung artgerecht?

Eine artgerechte Hamsterhaltung fängt schon beim Gehege an. Dieses sollte bei Teddy- und Goldhamster eine Mindestgröße ab 120 x 50 x 50 cm haben. Und bei Zwerghamstern von 100 x 50 x 50 cm. Noch mehr Platz, ist immer besser.

Folglich gibt es solche Gehege nur schwer in einem Zoofachgeschäft. Du musst dir dafür Alternativen einfallen lassen. Entweder selber bauen oder auf angebotene Varianten zurückgreifen.

Hier findest du eine Checkliste für eine Hamster-Erstausstattung. Und wie du ein artgerechtes Hamstergehege einrichten kannst.

Auf jeden Fall brauchst du im Gehege mindestens 25 cm Einstreu. Besser sind 30 bis 40 cm. So hat deine kleine „Fellnase“ ausreichend Tiefe zum Graben. Denn es sind natürliche Bedürfnisse von Hamstern, unterirdische Gänge anzulegen. Das Streu musst du dann noch etwas andrücken. Damit die unterirdischen Gänge auch halten.

Reinigung

Eine komplette Reinigung deines Geheges brauchst du nicht vorzunehmen. Denn Hamster sind sehr reinliche Tiere. Und nutzen idealerweise ihre Pipi-Ecke für ihr “kleines Geschäft”. Auch der Kot bleibt im Gehege liegen. Er trocknet mit der Zeit und riecht nicht. Auch dient er zur Markierung.

Folglich ist ein kompletter Austausch vom Einstreu nur bei Krankheiten oder dem Tod notwendig.

Einrichtung

Für die Einrichtung benötigst du folgende Dinge:

  • Einstreu
  • Mehrkammerhaus (Dreikammerhaus)
  • Schieferplatte oder Fliese zur Abkühlung
  • Laufrad ohne Sprossen mit Laufkorkfläche
  • Ecktoilette aus Porzellan
  • Wassernapf aus Porzellan
  • Fressnapf aus Porzellan
  • ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Korkröhren, kleine Häuser, Tunnel und Brücken: auch Verstecke aus Keramik (bei Teddy- und Goldhamstern 8–10 und bei Zwerghamstern 6–8 Verstecke)
  • Sandbad für die Fellpflege
  • Bad mit Mais-Granulat für die Pfötchen

Verwende keine Produkte aus Kunststoff!

Hamster sitzend

Hamster haben empfindliche Körper

Hamster können an mehreren Faktoren erkranken oder sterben. Daher musst du verantwortungsbewusst und informiert sein. Wenn es darum geht, sich gut um ihn zu kümmern.

Hohe Temperaturen
Hamster vertragen Hitze nicht gut, weil sie nicht schwitzen können. Daher sind sie nachtaktive Tiere. Die optimale Temperatur liegt zwischen zwischen 20 und 22 °C. Ab einer Temperatur von 25 °C fühlt sich dein Hamster unwohl. Und bei noch höheren Temperaturen wird es lebensgefährlich für ihn.

Wie kann man einen Hamster abkühlen?

Du musst ihm einen kühlen Platz bieten. Wo er an heißen Tagen sich abkühlen kann. Das kannst du einfach mit einer Fliese, Chinchillasand oder einem Ton- und Keramikhaus bewerkstelligen. Das kannst du in deine Landschaft im Hamstergehege mit einbauen.

Sollte es einmal zu heiß werden, kannst du folgendes für ihn machen.

Bring ihn an einen kühlen Ort. Zum Beispiel in den Keller. Oder du legst Kühlpacks aus der Tiefkühltruhe mit in das Gehege. Diese sondern dann die Kälte ab. Einen direkten Kontakt mit dem Hamster musst du unbedingt ausschließen.

Sobald du die Kühlpacks wieder entfernst, dann entferne auch gleich noch das feuchte Streu mit. Ein feuchtes Handtuch ist auch eine weitere Möglichkeit, die Temperatur zu senken. Dabei ist wie bei den Kühl Akkus der direkte Kontakt mit dem Hamster zu vermeiden. Auch eine Schieferplatte eignet sicher hervorragend dazu.

Weiterhin sollte der Wassernapf nicht vergessen werden. Bei sommerlichen Temperaturen musst du das Wasser früh und abends neu gereinigt und gefüllt werden.

Außerdem kannst du ihm auch sogenanntes Saftfutter anbieten. Saftfutter ist alles Futter, was einen hohen Wassergehalt hat. Zum Beispiel: Apfel ohne Kerne, Gurke, Weintraube kernlos, Wassermelone (auch ohne Kerne) oder Zucchini.

Kühle Temperaturen

In den kühlen Tagen und Wintermonaten sollte deine Temperatur nicht unter 18 °C fallen. Gerade bei Goldhamstern kann es dann passieren, dass sie in eine Winterruhe fallen. Folglich ist das für sie lebensbedrohlich.
Bei diesen Temperaturen kannst du ganz einfach die Heizung etwas höher drehen. Oder möchtest du in den Wintermonaten in einem kalten Raum sitzen?

Diät
Gesundheitsprobleme können auftreten, wenn du dir nicht sicher bist, welche Lebensmittel mit ihrem Verdauungssystem kompatibel sind.

Die Hauptnahrungsquelle (Hauptfutter) sollte eine artgerechte und gesunde Futtermischung mit Eiweiß sein. Dieses Hauptfutter mit über 45 verschiedenen Zutaten bekommst du hier. In diesem Futter sind zahlreiche Körner, wie Gerste, Roggen, Dinkel und Haferflocken enthalten.

Aber auch Buchweizen, Spinatsamen, braune Linsen und Kürbiskerne. Hier erhältst du weitere Informationen zum Mittelhamstermenü.

Wer seinen Hamster artgerecht und richtig ernährt, braucht sich um eine Diät keine Sorgen zu machen.

Wenn es um Gemüse geht, genießen Hamster nicht so saftige Gemüsesorten. Da sie ursprünglich aus trockenen und kargen Landschaften kommen. Zum Beispiel Gurke, Knollensellerie und Kürbis. Aber keine Zierkürbisse zu fressen geben. Weiterhin kannst du Chinakohl, Möhre, Paprika und Kopfsalat geben.

  • Eine komplette Frischfutterliste für Zwerghamster findest du hier.
  • Die komplette Frischfutterliste für Gold- und Teddyhamster kannst du hier einsehen.

Krebs
Weibliche Hamster entwickeln häufig Gebärmutterkrebs. Weshalb dieser ab einem bestimmten Punkt unheilbar ist. Aber auch Tumore können bei Hamstern auftreten. Die meisten Tumore sind zwar gutartige, aber bei nicht rechtzeitiger Diagnose und Behandlung. Kann der Hamster sehr krank werden. Und im schlimmsten Fall schnell sterben.

Wie lange leben Hamster?

Das hast du dich bestimmt auch schon gefragt. Wie lange leben Hamster in der Regel? Wie alt werden Hamster? Die Lebenserwartung ist leider nicht allzu hoch. Goldhamster und Teddyhamster werden zwischen 2 und 3 Jahre alt. Die Zwerghamster 1,5 bis 2 Jahre. Wobei er bei einer artgerechten Pflege und Haltung weitaus älter werden kann. Folglich kann diese auch durch andere Umstände geringer ausfallen.

Warum werden Hamster nicht so alt? Aufgrund von Überzüchtungen kann es zu genetischen Defekten kommen. Und diese minimieren die Lebenserwartung enorm.

Hamster werden oft aus einer Laune heraus gekauft. Besonders an Feiertagen wie zu Ostern oder Weihnachten. Aber bevor du dich entscheidest, müsst du dein Engagement für ihre Bedürfnisse beachten. Um ihnen das lange Leben zu geben, das sie verdienen. Und das muss auf jeden Fall artgerecht sein.

Unter dem Strich, wenn du dir sicher bist, dass du die Mittel, die Zeit und den Platz hast. Um dich um einen Hamster zu kümmern. Dann erwartet dich eine „Fellnase“, den du lange lieb haben  kannst. Und viel Spaß und Freude mit deinem Hamster hast.

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